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Arnis eine Geschichte

Als traditionelle Kampfkunst der Philippinen wurde Arnis als solches mit dem Anbruch des 20. Jahrhunderts beinahe ausgelöscht. Einst bevorzugte Kampfart vor der Kolonialisierung durch Spanien wurde Arnis von den Conquistadores verboten und verschwand somit fast völlig aus den urbanen Gebieten der Philippinen und wurde hauptsächlich in den ländlichen Gebieten und Provinzen von Generation zu Generation weitergereicht. Der Dank dafür, dass Arnis als Kunst nicht vollständig ausgestorben ist, muss hier an die Gurus, Maestros und Grandmasters gehen, die die Kunst über Jahre hinweg bewahrt und sie somit beinahe im Alleingang am Leben erhalten haben.

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Mit dem Aufheben des Bannes der Kampfkünste während der amerikanischen Periode kamen auch fremdländische Kampfkünste auf den Philippinen auf. Das Interesse an der eigenen Kampfkunst schwand durch das Wachstum an Angeboten. Auch die Kunst selbst hatte einige Probleme, grösstenteils weil Arnis nicht als eine einzelne Kunst, ein Stil, eine Form oder auch nur eine Technik gesehen werden kann: Die Philippinen bestehen aus 7100 Inseln, auf welchen 80 Sprachen und 142 Dialekte gesprochen werden. Jede Insel, praktisch jede Familie, verfügt über einen eigenen Stil, eigene Bezeichnungen und eigene Formen und Waffen für die Kunst, die wir hier nun als Arnis bezeichnen.

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Es war also notwendig, eine starke Führungsstruktur zu etablieren, um Arnis nicht im Schatten der bereits etablierten Kampfkünste verschwinden zu lassen. Selbst heute, wo bereits Verbände und grössere Stile existieren, ist dies immer noch ein Problem.

Arnis in der Moderne

1975 wurde die National Arnis Association of the Philippines (NARAPHIL) von General Fabian Crisologo Ver geformt. Diese fungierte fortan als der erste, offizielle Verband für Arnis. Leider war NARAPHIL nur kurzlebig, da der Verband nach den radikalen Veränderungen durch den Putsch auf die Regierung in der philippinischen Revolution 1986 ausgelöscht wurde.

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Doch währenddessen waren bereits in vielen Orten der Welt bekannte Namen dabei, die philippinischen Kampfkünste (FMA) zu propagieren. Sie lehrten die Weisheiten und Techniken ihrer Grossmeister und gaben diese weiter. Viele schafften es in eigene Schulen, Polizei und Militärakademien und sogar in Regierungsorganisationen. Durch diese Menschen verbreitet sich Arnis rund um die Welt weiter - seine Bekanntheit und Beliebtheit steigt.

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Doch nun ist es an uns, das Zepter in die Hand zu nehmen und die Tradition des Arnis weiterzuführen und dafür zu sorgen, dass die Flamme, welche die Grossmeister damals so sorgsam gehütet haben, weiterbrennt und sie der nächsten Generation zu überreichen.

Arnis Uster

Ich hatte durch mein, noch nicht allzu fortgeschrittenes, Leben hindurch viele Lehrer, Trainer Sy-fus, Senseis und Guros. Doch nur 2 davon würde ich bis heute als meine Meister bezeichnen. Haben auch alle ihre Aufgabe als Trainer der Kampf Künste durchaus hervorragend erfüllt, so haben nur diese zwei einen Einfluss auf mich als Mensch gehabt: Master Jefferson Panes und Punung Lakan Andrew Andes.

 

Jefferson Panes, Gründer des Arnis Club Switzerland, (später Arnis Club Zug, sowie Balgrist) ist Gründungsmitglied der FMA Hall of Fame auf den Philippinen und als Botschafter der philippinischen Kampfkünste in der Schweiz Zuhause.

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Andrew lernte bei Ihm den Familienstil der Familie Panes. Timuay (Tactical Indigenous Universal Arnis Yamming), den er dann zum Andes-System weiterentwickelte. Ich selbst hatte und habe weiterhin das Glück unter diesen beiden hervorragenden Arnissadores zu trainieren, und zähle somit einen traditionellen, wie auch einen sehr modernen Stil zu meinem Erbe. Diese beiden Welten lasse ich im 2019 gegründeten Arnis Uster miteinfliessen.

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Dieser wiederum hat seine Wurzeln sehr traditionell auf den Strassen von Uster gesät, als ich mich bereit erklärte, einigen Freunden Selbstverteidigung beizubringen. Nach und nach floss immer mehr Arnis in meine Lektionen, bis wir 2019 endlich beschlossen, den Arnis Uster offiziell an der Ackerstrasse 34 zu öffnen.

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Mit Hilfe von meinen Meistern Andrew Andes, Jefferson Panes und sehr guten Beziehungen zu den Clubs in Zürich, Balgrist und Zug können wir auf eine Expertise zurückgreifen, die nicht nur in der Tradition, sondern auch in den modernen Anforderungen an eine Kampfkunst der heutigen Zeit verwurzelt ist.

Als Instruktor und Schüler einer (noch) relativ unbekannten Kampfkunst bin ich gespannt und freue mich darauf zu sehen, was die Zukunft für den Arnis Uster und das ganze FMA bereithält.

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